Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es gibt einen schwerwiegenden Angriff seitens unseres Bundes-Gesundheitsministers Spahn auf die Psychotherapie: Er möchte, dass Patienten nicht mehr zu einem Therapeuten/in ihrer Wahl gehen und diese*r diagnostiziert, welche Hilfe nötig und richtig wäre. Statt dessen soll ein besonders qualifizierter Behandler vorgeschaltet werden. D.h. Patienten sollen zukünftig einen solchen Diagnostiker davon überzeugen müssen, dass sie Psychotherapie brauchen.
Das ist absurd, schon bei Erwachsenen, aber noch mehr bei Kindern und Jugendlichen. Und absurd ist auch, dass der entsprechende Passus in den Kabinettsentwurf zum “Terminservice- und Versorgungsgesetz” (TSVG) in letzter Minute praktisch hinein geschmuggelt wurde, so dass die Psychotherapeutenverbände keine Möglichkeit der Einflussnahme mehr hatten.
Mit dieser Regelung würde auch die durch das Psychotherapeutengesetz 1999 geschaffene Unabhängigkeit psychologischer Psychotherapeuten zurückgenommen und eine verschärfte Version des damaligen Delegationsverfahrens durch die Hintertür wieder eingeführt.
Eine solche Hürde würde für viele eine Psychotherapie unerreichbar machen. Das darf nicht passieren!
Nun wurde eine Petition ins Leben gerufen, um den Protest der Fachleute und der Bevölkerung dagegen kund zu tun. Man kann online unterschreiben:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_10/_25/Petition_85363.nc.html
Leider ist die Zeit kurz. Es geht nur bis zum 13. Dezember und es müssen 50 Tausend Unterschriften zusammen kommen.
Daher unsere Bitte: Unterschreiben Sie und verbreiten Sie diesen Aufruf in Ihren Einrichtungen und in Ihrem Bekanntenkreis! Jede Unterschrift zählt. Auch Minderjährige dürfen bei Petitionen unterschreiben.
Nur die massenhafte Mitteilung des Unmuts kann helfen.
Mit kollegialen Grüßen
Sibylle Ahlbrecht Frank Köhler Hella Gephart Katja Borns-Löhn