Gestaltsupervision bezieht sich auf die Prozesse des Erlebens, Wahrnehmens und Handelns, die zwischen Personen relevant und wechselseitig angelegt sind. Das Umfeld der handelnden Personen ist in ihrer Wahrnehmung repräsentiert, die subjektiv geprägt ist.
Mit der von Kurt Lewin entwickelten Feldtheorie steht der Gestaltsupervision eine differenzierte, genuin gestaltpsychologische Sichtweise zur Verfügung, die sowohl die Ebene der individuellen psychologischen Verarbeitung wie die der systemischen Vernetzung berücksichtigt.
Die Feldtheorie Lewins richtet den Blick auf die Konflikt- und Motivlage des Einzelnen. Sie untersucht diese immer in ihrer Wechselwirkung zu anderen Akteur*innen im System und der Umwelt mit ihren Rahmenbedingungen. Damit bietet sie die Möglichkeit, gleichzeitig sowohl die personellen wie interpersonellen als auch die Strukturgegebenheiten der Organisation zu berücksichtigen.
Sie unterstützt den Wechsel von der Sichtweise auf den/die Einzelne/n auf die Eigenart der Beziehungen zwischen Personen und die Dynamik, die Teams oder Gruppen eigen ist.
In der Gestaltsupervision geht es zunächst darum, das Spannungsfeld von vielfältigen – gelegentlich gleichzeitig und widersprüchlich – auftretenden Aufgaben, Ansprüchen und Bedürfnissen der handelnden Personen, der Institution und ihrer Kunden/Klient*innen wahrzunehmen. Die Aufgabe der/s Supervisor*in ist es, die bedeutsamen Aspekte in einen Gesamtzusammenhang zu stellen. Hierdurch werden vorhandene Probleme und deren mögliche Lösungen erkennbar.
Mit den erlebnisaktivierenden Methoden der Gestaltsupervision wie z. B. der Arbeit mit dem leeren Stuhl, Rollenspielen, Bewegungs- und Skulpturarbeit wird ein ‚lebendiger Raum’ geschaffen, in dem mit anderen Verhaltensweisen, mit körperlichen Haltungen, mit Gedanken und Gefühlen experimentiert wird.
Die jeweilige Zielsetzung und der Umfang von Supervision werden mit den Auftraggeber*innen vereinbart.